Schweizerorchester - Ein tanzender Bär und eine komische Oper
Wann
So, 23.11.2025, 18:00 Uhr
Ort
Volkshaus Frohnleiten
Josef-Ortis-Straße 9
8130 FROHNLEITEN
Österreich
zum Routenplaner
Kategoriegruppe
Kultur
Konzert des Schweizerorchesters Frohnleiten
Sonntag, 23.11.2025
18 Uhr
Volkshaus Frohnleiten
Mit Werken von Joseph Haydn und Franz Nono Schreiner
Leitung: Bernadette Schmutz
Ein tanzender Bär und eine komische Oper
Franz Nono Schreiner leitete das Weststeirische Kammerorchester (nunmehr Kammerorchester Lipizzanerheimat), für das er die beiden Werke komponierte, die nun vom Schweizerorchester aufgeführt werden. Die 2. Sinfonie in G-Dur entstand 2008. Sie erfüllt mit ihren vier Sätzen die traditionelle Form einer Sinfonie, wobei die Musiksprache zugleich leicht verständlich ist und in ihren Motiven und Rhythmen unserer heutigen Zeit entspricht. Die fröhliche und für brillante Scherze geeignete Tonart wird darin in vielen Varianten verwendet. Die "Sonata buffa" komponierte Schreiner 2019. Der Name verweist auf ein Instrumentalstück für die komische "Opera Buffa". Mit Bühnenwerken hat Franz Nono Schreiner durchaus Erfahrung. Er komponierte Singspiele, eine Kinderoper, sechs Passionsspiele und zwei Mysterienspiele. Eine komische Oper wartet noch auf ihre Uraufführung. Die "Sonata buffa" für Orchester bietet einen Vorgeschmack darauf. Sind die beiden langsamen Sätze auch elegisch schwermütig, so gleichen die drei übrigen Sätze dies mit ihrer Heiterkeit wieder aus. Der Komponist wird seine Werke selbst dirigieren.
Bei der Sinfonie Nr. 82 in C-Dur handelt es sich um die erste von sechs Sinfonien in Joseph Haydns Pariser Sinfonienzyklus. Sie wurde für die private Konzertreihe einer vornehmen Freimaurerloge in den Pariser Tuilerien komponiert. Das Orchester bestand bei der Uraufführung 1786 aus äußerst begabten Berufsmusikern, die in blauen Gehröcken spielten und Degen trugen. Diese außergewöhnliche Kostümierung kann das Schweizerorchester nicht bieten, dafür die Musik der Sinfonie selbst, deren Ecksätze oft als besondere Beispiele für "Brillanz" und "Pracht" genannt werden. Den Beinamen "Der Bär" verdankt sie dem vierten Satz. Die achttaktige Melodie hat einen volkstümlich-slawischen Charakter, die über einem brummenden Bordun-Bass erklingt, was die Verfasser einer Klavierversion dieses Satzes im Jahr 1788 an einen Tanzbären auf dem Jahrmarkt erinnerte. Von dieser "Bärentanz" genannten Fassung erhielt die gesamte Sinfonie den Beinamen "Der Bär", nicht von Haydn selbst. Die "Pariser Sinfonien" Haydns zeichnen sich durch kunstvolle motivische Arbeit und spielerischen Witz aus. Sie entsprachen dem anspruchsvollen Geschmack des Pariser Publikums und den Fähigkeiten der Musiker und wurden deshalb schnell europaweit bekannt und beliebt.
Franz Nono Schreiner wurde 1948 in Voitsberg geboren und studierte Dirigieren bei Hans Swarowsky in Wien und bei Max Heider in Graz, danach Komposition bei Iván Eröd. Nach einer Tätigkeit als Klavierlehrer wurde er 1978 Direktor der Musikschule Ligist, wo er bis 2012 mit viel Enthusiasmus und Kreativität nicht nur seine Schule mitgestaltete, sondern auch das gesamte kulturelle Leben dieser Region. Er leitete das Weststeirische Kammerorchester, den Singkreis Ligist und durch 15 Jahre hindurch die Steirische Singwoche auf Schloss St. Martin in Graz. Als Komponist schuf er zahlreiche Stücke für Chor, Orchester, Kammerensembles und vor allem Werke für den praktischen Gebrauch in der Musikschule. Mit seinen Passions- und Mysterienspielen bereicherte er das kirchliche Leben seiner Region. Wenn es die Zeit zulässt, betätigt er sich auch als Maler von Aquarell- und Ölgemälden und als Verfasser von Erzählungen und Gedichten.

