Film - Die Wawi

Barbara Passrugger wurde 1910 in Filzmoos geboren. Acht Tage nach ihrer Geburt starb die Mutter und so wurde ihr ein hartes Schicksal in die Wiege gelegt. Erst im hohen Alter wurde sie durch Zufall zur Schriftstellerin. Sie hat offen über Kindheit, Sexualität, Kirche und Arbeit in der Zeit um die beiden Weltkriege geschrieben. Und das mit einem Unrechtsbewusstsein, das eher der heutigen Zeit als der damaligen entspricht. In einer Welt voller Gehorsamkeit und Disziplin, Arbeit und Härte sowie Gottesfurcht war wenig Platz für Träume, Fantasie, Gefühle oder gar Selbstverwirklichung. Kaum jemand wagte es, sich außerhalb des gesellschaftlich vorgegebenen Rollenbildes zu bewegen. Auch Passrugger beugte sich viele Jahre pflichtbewusst. Gleichzeitig versuchte sie ihren eigenen Träumen und Sehnsüchten zu folgen, überschritt Grenzen und flüchtete in die Berge. Sie tat Dinge, die für Frauen in der damaligen Zeit verboten waren. Irgendwann konnte Barbara nicht mehr still und gehorsam sein: Als Schriftstellerin brach sie das Schweigen und setzte neue Maßstäbe für die weibliche Bevölkerung. Nach vielen Jahren der Entbehrung verwirklichte sie sich ihre persönliche Vorstellung vom Leben, von Freiheit und finanzieller Unabhängigkeit. Barbara Passrugger war Träumerin, Bergbäuerin, Geliebte, Mutter und Bergsteigerin zugleich. Eine mutige und facettenreiche Frau, die Grenzen überschritt und Traditionen brach.